31 Personen machten sich heuer am Ostermontag-Morgen auf den Weg zum Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen. Dort trifft sich beim Kraftwerksbrunnen nun schon zwei Jahrzehnte lang bei jedem Wetter eine mal größere und mal kleinere Schar zum Emmausgang. Resi Schön gestaltet ihn Jahr für Jahr mit denselben Elementen und dennoch oder gerade auch deshalb ist diese kurze Wallfahrt zugleich eine besondere liturgische Feier.
Die Emmauserzählung aus dem Lukasevangelium steht am Beginn. Zwei Jünger gehen am dritten Tag (Ostersonntag) nach der Kreuzigung Jesu von Jerusalem traurig und niedergeschlagen heim. Unterwegs gesellt sich ein fremder dazu, der ihnen ihren Kummer ansieht und sie nach dem Grund fragt. Er erschließt ihnen das Unbegreifliche am Tod und der Auferstehung und schließlich erkennen sie ihn als den auferstandenen Christus, als er mit ihnen Mahl hält und das Brot bricht. Und dann sehen sie ihn nicht mehr. Aber sie brechen sofort auf zurück nach Jerusalem zu den anderen der Jesus-Jüngerschaft, um ihnen zu erzählen, was sie erlebt haben.
Vom Kraftwerksbrunnen, wo wir die Emmauserzählung hören und uns einem französischen Osterbrauch folgend die Augen mit Wasser vom Kraftwerksbrunnen auswaschen, gehen wir schweigend an die Donau und begrüßen den zweiten Osterfeiertag als neuen Tag Gottes mit einem Körpergebet. Von dort wandern wir dann durch das ausgesiedelte Hütting zur Grüner Kapelle und halten eine kleine liturgische Feier ab. Schließlich gehen wir weiter zur Pfarrkirche und feiern den Gemeindegottesdienst mit.
Gemeinsam unterwegs durch die erwachende Natur im Frühling und begleitet vom Gesang der Vögel in den beiden großen Bäumen bei der Kapelle beten und singen, die Gespräche am weg mit Menschen, die man mitunter nur ein paarmal im Jahr trifft oder sieht, das alles macht den Emmausgang zu einem ganz erfüllenden und beglückenden Erlebnis.
Zum österliche Brauch des Emmausgangs gibt es auch eine Podcast, in dem die Pilgerbegleiterinnen Lisi Nefischer und Resi Schön den Perger und den Mitterkirchner Emmausgang vorstellen. Hier der Link zum reinhören: