Arbeitszeitgesetz: Heftige Kritik der Sonntagsallianz
Die geplanten Ausnahmemöglichkeiten von der Wochenend- und Feiertagsruhe würden den freien Sonntag und die Feiertage zerstören, hieß es in einer Aussendung am 25. Juni 2018. Komme dieses Gesetz wie geplant, "so wird Sonntagsarbeit die neue Realität für alle, nicht bloß für Beschäftigte in bestimmten Branchen".
Die ArbeitnehmerInnen könnten an bis zu drei Wochenenden hintereinander zur Sonntagsarbeit herangezogen werden, müssten bis zu zwölf Tage durcharbeiten und hätten kein absolutes Ablehnungsrecht, warnt die Allianz und weiter wörtlich: "Wir steuern auf 'Wochen ohne Enden' zu." Die berechtigten Interessen an einem regelmäßigen, planbaren und freien Sonntag blieben bei diesem Gesetzesvorhaben unberücksichtigt.
Selbiges gelte auch für Feiertage: "An Feiertagen arbeiten zu müssen, bedeutet, am Weihnachtstag, am Ostermontag genauso wie an den Feiertagen, die auf einen Donnerstag fallen, herangezogen werden zu können."
Ausgenommen von den Änderungen sollten laut Initiativantrag Verkaufstätigkeiten sein. Doch bedeute dies keinen Schutz von ArbeitnehmerInnen im Handel, so die Allianz für den freien Sonntag: "Da heißt es dann vielleicht, die Inventur zu machen, Regale einräumen ..." Die Allianz für den freien Sonntag geht zudem von einem möglichen Dominoeffekt aus: "Wenn in einem nächsten Schritt das Öffnungszeitengesetz geändert wird, haben wir im ganzen Handel Sonntagsarbeit." Die Allianz fordert deshalb die Bundesregierung "zu einem entschiedenen Bekenntnis zum Schutz des arbeitsfreien Sonntags auf".
Die "Allianz für den freien Sonntag Österreich" umfasst heute mehr als 50 Vereinigungen, darunter Kinder- und Jugendorganisationen, Freizeit-, Kultur- und alpine Vereine, Gewerkschaften und zahlreiche kirchliche Organisationen.
Infos: www.freiersonntag.at