Freitag 19. September 2025

Vom Abschied lernen, das Leben zu lieben

Andrea Fuchs aus Ansfelden schenkt Menschen auf ihrem letzten Lebensweg Zeit, Nähe und Lebensfreude. Die 53-Jährige ist ehrenamtlich im Mobilen Hospizteam der Caritas in Linz tätig. Ein Engagement, für das Ehrenamtliche gesucht werden.

Schon früh hat Andrea Fuchs gespürt, dass der Tod sie nicht ängstigt, sondern fasziniert. Als junge Frau wollte sie wissen, was Menschen über das Sterben und das Danach denken, und begann, sich intensiv mit verschiedenen Religionen und Weltanschauungen auseinanderzusetzen. Heute ist sie selbstständige Musikerin, Trauerrednerin und ausgebildete Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleiterin. Seit 18 Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich im Mobilen Hospizteam Linz und Linz-Land.


„Oft fragen mich Leute: ‚Du bist so fröhlich – passt das überhaupt zu Tod und Trauer?‘“, erzählt die 53-Jährige schmunzelnd. Ihre Antwort ist klar: Ja, es passt. „Natürlich tun Abschied und Verlust weh. Aber genau deshalb ist es so wichtig, auch Platz für Freude, für ein Lächeln, für Leichtigkeit zu schaffen. Der Tod gehört zum Leben dazu – und beides darf gleichzeitig Raum haben.“

 

Vom Abschied lernen, das Leben zu lieben

Seit 18 Jahren engagiert sich Andrea Fuchs ehrenamtlich im Mobilen Hospizteam Linz und Linz-Land. © Caritas

 

Gut begleitet – auch im Ehrenamt

 

Aktuell begleitet Andrea Fuchs eine Person, die sie einmal pro Woche für ein bis zwei Stunden besucht. „Wir singen, plaudern, lachen – und dann fahre ich wieder nach Hause.“ Manche Begleitungen dauern nur wenige Monate, andere mehrere Jahre. Eine Frau begleitet sie nun schon seit sechs Jahren. 


Wichtig ist ihr dabei: Die Chemie muss stimmen. „Manche Menschen brauchen einfach jemanden, der still da ist. Andere freuen sich über lebhafte Gespräche.“ Der Teamkoordinator achtet darauf, wer gut zu wem passt. „Im Team und bei der Supervision können wir uns austauschen. Das ist wertvoll. Man spürt im Mobilen Hospizteam, dass man Mensch sein darf.“

 

Eine Zigarette für die Nichtraucherin


Für Andrea ist die Hospizarbeit ein fester Bestandteil ihres Lebens geworden. „Ich lerne Menschen kennen – und in der Zeit meines Besuches kann ich ihnen eine Freude machen. Einmal habe ich eine letzte Zigarette mit einem Patienten geraucht, obwohl ich Nichtraucherin bin. Aber für ihn hat das in diesem Moment Glück bedeutet – und genau darum geht es: kleine Glücksmomente schaffen, einfach da sein.“ 


Was sie sich für ihr Leben mitnimmt? Dankbarkeit. „Eine ältere Dame sagte einmal zu mir: ‚Ach, Sie sind noch so jung. Als ich so jung war – mit 40 – da hatte ich noch alle Zähne und keine Knieschmerzen. War das schön!‘ Damals war ihr gar nicht bewusst, was für ein Glück sie damit hatte. Ich möchte mir heute dieser kleinen Dinge bewusst sein - und dankbar dafür sein.“

 

Ehrenamtliche Verstärkung gesucht

 

Die Mobilen Hospizteams der Caritas in den Bezirken Braunau, Linz, Linz-Land, Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Steyr und Steyr-Land suchen Verstärkung. „Ein Mensch, der neugierig ist und einem Menschen, der am Ende des Lebens steht, schöne Stunden schenken möchte, die auch ihn selbst erfüllen – der ist im Hospizteam richtig“, betont Andrea Fuchs. Die Ehrenamtlichen werden durch den Grundkurs für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung auf ihre Aufgabe vorbereitet und erleben im Team einen starken Zusammenhalt. Nähere Informationen unter www.hospiz-caritas.at
 

(Caritas OÖ)

Zukunftsweg
Gmunden als erstes von sieben Dekanaten ins Vorbereitungsjahr gestartet

Gmunden als erstes von sieben Dekanaten ins Vorbereitungsjahr gestartet

Gmunden, Reichersberg, Grein, Altenfelden, Windischgarsten, Altheim-Aspach und Enns-Lorch beginnen als „fünfte...

Logo

Ein Zeichen der Verbundenheit

Mittels eines gemeinsam entwickelten Logos bringen die kürzlich gegründeten Pfarren ihre neue Identität zum Ausdruck.
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Herrenstraße 19
4020 Linz
http://www.pfarre-schardenberg.at/
Darstellung: